Wie geht’s der Hydrographie in der Corona-Krise?
Anfang September haben wir über zwanzig Leute gefragt, wie sich die Corona-Krise in ihrem Umfeld bemerkbar macht. Jeder sollte dieselben fünf Fragen beantworten. Die ersten Antworten trafen innerhalb von wenigen Stunden ein. Andere ließen sich Zeit oder mussten die Antworten noch mit der Presseabteilung abstimmen. Manche waren gerade im Urlaub oder auf Exkursion und reichten die Antworten nach. Wir drucken die – meist leicht gekürzten – Antworten in der Reihenfolge des Eingangs ab.
- Ausgabe: HN 117, Seite 64–74
- DOI: 10.23784/HN117-10
- Autor/en: Lars Schiller
Tiefseebergbau: Ein Umweltproblem?
Technischer Fortschritt und ein steigender Bedarf an Metallen aufgrund anhaltender Trends (z. B. Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum, Digitalisierung, Ausbau erneuerbarer Energien und Umstieg auf E-Mobilität) haben das Thema »Tiefseebergbau« nach wechselnden Phasen des Interesses und Desinteresses wieder in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt. Während Vertreter der Industrie darin in erster Linie eine Chance sehen, lehnen Nichtregierungsorganisationen einen derartigen Eingriff in die Natur oft kategorisch ab. Tatsächlich wäre ein kommerzieller Abbau mariner mineralischer Rohstoffe mit erheblichen, weitgehend unwiderruflichen Umweltfolgen verbunden, darunter die großflächige Zerstörung von Habitat und die mögliche Freisetzung potenziell toxischer Metalle am Meeresboden, die Entstehung von Sedimentfahnen in der Wassersäule und der Ausstoß von Treibhausgasen und anderen Schadstoffen über der Wasseroberfläche. Gleichzeitig vermeidet er einige der katastrophalsten Auswirkungen des Bergbaus an Land und sollte daher nicht direkt von der Hand gewiesen werden. Der Artikel bietet einen umfassenden Überblick über den Abbau von Manganknollen, Eisenmangankrusten und Massivsulfiden sowie die damit einhergehen Umweltfolgen.
Tiefseebergbau | Rohstoffe | Umweltfolgen | kritische Metalle | Meeresumwelt
- Ausgabe: HN 117, Seite 56–63
- DOI: 10.23784/HN117-09
- Autor/en: Luise Heinrich
Tiefseebergbau und »green economy«
Rohstoffe, Umweltschutz, neue Technologien, neues Recht
Die Menschheit benötigt immer mehr Metalle und Seltene Erden. Um an genügend Rohstoffe zu gelangen, richtet sich der Blick auf die Tiefsee – auf Manganknollen, Massivsulfide und polymetallische Krusten. Die Meeresbodenbehörde ISA bereitet den kommerziellen Tiefseebergbau vor. Zu diesem Zweck wird zurzeit ein Regelwerk erarbeitet, der Mining Code, das den industriellen Abbau der Rohstoffe regulieren soll. Doch noch müssen einige Fragen zur Umweltverträglichkeit, zu Sicherheitsstandards und zum künftigen Monitoring des Abbaus geklärt werden.
Tiefseebergbau | Rohstoffe | Mining Code | Meeresbodenbehörde ISA
- Ausgabe: HN 117, Seite 46–49
- DOI: 10.23784/HN117-07
- Autor/en: Uwe Jenisch
»Telepräsenz ist genial«
Gerhard Bohrmann ist Professor für Marine Geologie an der Universität Bremen und arbeitet am MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften. Im Interview stellt uns der Wissenschaftler, der vornehmlich zu Methanhydraten forscht, seine Entdeckungen in der Tiefsee vor: Begeistert spricht er über kalte Quellen, Schlamm- und Asphaltvulkane. Und er outet sich als Fan der Telepräsenz, die es ermöglicht, andere auf einen Tauchgang mitzunehmen.
Schlammvulkane | kalte Quellen | chemosynthetisches Leben | Mikrobathymetrie | Methangas
- Ausgabe: HN 117, Seite 38–45
- DOI: 10.23784/HN117-06
- Autor/en: Lars Schiller, Gerhard Bohrmann
Lithium-Ionen-Batterien für die Tiefsee
Lithium-Ionen-Batterien (Li-Ion) kommen bei unterschiedlichsten Anwendungen in der Tiefsee zum Einsatz, sie werden für Fahrzeuge verwendet, zur Versorgung von Sensoren oder für Speichersysteme. Dabei kommt es auf höchste Leistungsdichte an, aber auch auf absolute Zuverlässigkeit, denn ein Ausfall wäre teuer. Die Kieler Firma SubCtech hat Lösungen für die Stromversorgung unter Wasser entwickelt.
Lithium-Ionen-Batterien | Stromversorgung | SOH | Alterung | Batteriemanagementsystem
- Ausgabe: HN 117, Seite 34–37
- DOI: 10.23784/HN117-05
- Autor/en: Stefan Marx