Hydrographie - Sie ist so aufwendig,<br />sie darf nicht nur für einen Zweck da sein.

Hydrographie - Sie ist so aufwendig,
sie darf nicht nur für einen Zweck da sein.

Thomas Dehling 2017

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Das Wort „Hydrographie“ hat unterschiedliche Bedeutungen. Vor allem bezeichnet es die Wissenschaft von der Gewässervermessung und -information, der sich die DHyG verschrieben hat. Unterschiedliche Definitionen des Begriffs kursieren. Je nach Nation variiert das Begriffsverständnis. Die folgende Definition gibt das deutsche Begriffsverständnis aus Sicht der DHyG umfassend wieder (nach Schiller 2012).

Hydrographie ist eine Teildisziplin des Vermessungs- und Geoinformationswesens. Sie untersucht die Oberflächengewässer der Erde und trägt die zugehörigen Daten und Informationen zusammen. Ihr Ziel ist es, das Wissen über die Gewässer zu erweitern, um sie verantwortungsvoll und sicher nutzen zu können und als Lebensraum zu schützen. Die ingenieurpraktischen und geowissenschaftlichen Arbeiten unterteilen sich in drei wesentliche Tätigkeitsbereiche:

    • Das Vermessen der Gewässer und das Erfassen der gewässerbezogenen Daten;
    • das Aufbereiten der Daten, das Verwalten der Daten in Informationssystemen und das Analysieren des Datenfundus;
    • das Darstellen der Gewässer in Karten und Informationssystemen und das Informieren über die Gewässer.

Nach der Untersuchung eines Oberflächengewässers stellt die Hydrographie Informationen über den aktuellen Zustand des Gewässers bereit und über die zurückliegenden und zukünftigen Veränderungen.

Die Hydrographie macht Aussagen über:

    • die Gewässertiefen in Relation zu einem Bezugshorizont
    • die Positionen von Untiefen
    • die Positionen von magnetischen Anomalien
    • die Form und Struktur des Gewässerbodens
    • die materielle Zusammensetzung des Gewässerbodens
    • den Aufbau der tieferen Bodenschichten
    • die Lage von Lagerstätten
    • die gleichförmige Änderung des Wasserstands (Gezeiten)
    • die kurzfristige und langfristige Änderung des Wasserstands
      (Sturmflut, Meeresspiegelanstieg)
    • den Höhenverlauf der Gewässeroberfläche
      (orthometrische Höhe)

 

    • das Verhalten der Wellen
    • das Verhalten der Strömungen
    • einzelne Parameter der Wassersäule (Temperatur, Salzgehalt)
    • den Aufbau des Wasserkörpers
    • die Wasserqualität (Partikelkonzentration, Radioaktivität)
    • die natürlichen und künstlichen Objekte im und auf dem Gewässer
    • die Verkehrssituation auf dem Gewässer
    • den Verlauf der Gewässergrenze
    • den Verlauf der Grenzen im Gewässer
    • die Beschaffenheit des angrenzenden Landstreifens
      (Küstenzone bzw. Uferbereich)

Untersuchungsgegenstand der Hydrographie:

  1. Verlauf der Gewässergrenze
  2. Beschaffenheit des angrenzenden Landstreifens
    (Küstenzone bzw. Uferbereich)
  3. Verkehrssituation auf dem Gewässer
  4. Verhalten der Wellen
  5. Wasserstand
  6. Höhenverlauf der Gewässeroberfläche (orthometrische Höhe)
  7. Einzelne Parameter der Wassersäule (Temperatur, Salzgehalt)
  8. Gewässertiefen
  9. Wasserqualität (Partikelkonzentration, Radioaktivität)
  10. Verhalten der Strömungen
  11. Beschaffenheit des Gewässerbodens
  12. Aufbau der tieferen Bodenschichten
  13. Natürliche und künstliche Objekte im und auf dem Gewässer

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